
Berlin will enge Kontakte zu Kiew: Keine Städtepartnerschaft
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Berlin plant derzeit keine Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Hauptstadt, will die Kontakte zu Kiew aber ausbauen. Das teilte die Senatskanzlei der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) habe zuletzt Ende September in Prag ein ausführliches Gespräch mit ihrem Amtskollegen Vitali Klitschko anlässlich des Berliner Beitritts zum "Pakt der Freien Städte" geführt. Im Verhältnis zu Kiew liege der Schwerpunkt derzeit auf eng abgestimmten Hilfsmaßnahmen wie der Lieferung medizinischer Güter.
"Angesichts der akuten tagtäglichen Kriegssituation in Kiew, die Bürgermeister Klitschko und seine Verwaltung bewältigen müssen, sind schnelle und unkomplizierte Hilfen erbeten", so die Senatskanzlei. "Für Berlin stehen deshalb momentan konkrete und bedarfsgerechte Unterstützung und gelebte Solidarität im Vordergrund."
Berlin will sich nach Angaben der Senatskanzlei aber auch langfristig mit konkreten Hilfen und gemeinsamen Projekten am Wiederaufbau beteiligen. "Hierzu werden wir uns schon bald mit den Akteuren im Land und in den Bezirken abstimmen und konkrete Vorschläge gegenüber Kiew entwickeln."
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte am Dienstag bei seinem Besuch in Kiew gemeinsam mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaften aufgerufen. Auf diese Weise sollten ukrainische Kommunen unterstützt werden, besser durch den bevorstehenden Winter zu kommen. Berlin begrüße den Appell des Bundespräsidenten, die Instrumente kommunaler Außenpolitik gegenüber ukrainischen Städten und Gemeinden verstärkt einzusetzen, teilte die Senatskanzlei mit.
