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Berlin fordert Ausgleichszahlungen wegen Schweizer Endlager
Die Welt
Die Schweiz will unweit der deutschen Grenze ein Atommüll-Endlager bauen. Laut Bundesumweltministerium würde die Anlage die Gemeinden auf deutscher Seite stark belasten. Es soll bereits Gespräche über Ausgleichszahlungen geben.
Nach der Entscheidung der Schweiz zum Bau eines Atommüll-Endlagers nahe der deutschen Grenze erwartet die Bundesregierung eine Unterstützung der betroffenen Gemeinden. Die grenznahe Anlage werde „auch die Gemeinden auf deutscher Seite stark belasten“, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums am Montag in Berlin. Es gebe bereits Gespräche mit der Schweiz über „Ausgleichszahlungen für die regionale Entwicklung“. Die Schweiz habe Bereitschaft zu solchen Zahlungen signalisiert.
Nach fast 50-jähriger Suche hatten sich die Schweizer Behörden für den Standort eines Atommüll-Endlagers entschieden. Das geologische Tiefenlager für verbrauchte Brennelemente soll demnach im Gebiet Nördlich Lägern entstehen – unweit der deutschen Grenze. Die nötige Gesteinsschicht von Opalinuston liege dort am tiefsten unter der Erdoberfläche, die Schicht sei am dicksten und der mögliche Bereich für das geplante Endlager am größten, sagte Matthias Braun, Chef der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra). „Es ist ein eindeutiger Entscheid. Die Geologie hat gesprochen.“ Bei Bohrungen in Nördlich Lägern seien in der Schicht aus Opalinuston so alte Wasserspuren gefunden worden wie nirgends anders: Das Wasser sei 175 Millionen Jahre alt.