Bericht: Tschetschenen plündern Stahlwerk in Mariupol
n-tv
Die russische Armee legt 2022 das Stahlwerk Asowstal in Schutt und Asche. Die größere Stahlschmiede Iljitsch in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol übersteht die monatelange Belagerung deutlich besser. Einem Bericht zufolge wird es nun allerdings von Ramsan Kadyrow und dessen Lakaien geplündert.
2022 macht die russische Armee zu Beginn ihrer Invasion die ukrainische Hafenstadt Mariupol dem Erdboden gleich. Asowstal, eines der großen Stahlwerke der Stadt, wird in Schutt und Asche gebombt. Das zweite größere Stahlwerk Iljitsch übersteht die monatelange Belagerung halbwegs, wird seinen Zweck aber allem Anschein nach nie wieder erfüllen können: Das US-amerikanische "Wall Street Journal" (WSJ) schreibt, dass das Stahlwerk derzeit von "mächtigen Verbündeten des Kremls" geplündert wird. Aktuelle und frühere Manager des Stahlwerks und russische Unternehmensunterlagen würde dies belegen, heißt es in dem Bericht.
Die Erlöse fließen der Recherche zufolge primär in den Kaukasus. Der tschetschenische Kriegsherr Ramsan Kadyrow und seine Verbündeten demontieren und verhökern demnach die modernen metallurgischen Anlagen des Stahlwerks. Auch sollen sie Metallschrott nach Russland verschiffen, um ihn für die von den Sanktionen betroffenen Autohersteller zu verwenden. Außerdem verkaufen Kadyrow und seine Lakaien offenbar in Iljitsch gelagerte Industriegase an das Moskauer Raumfahrtprogramm, wie aus russischen Unternehmensunterlagen hervorgehen soll. Als Kunde wird dem Zeitungsbericht zufolge etwa die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos genannt.