Bericht aus Polen verschreckt Börse
n-tv
Noch ist nichts offiziell bestätigt, aber Medienberichte aus Polen schaffen schon Fakten an der Börse. Weil Russland dem Land das Gas abgedreht haben soll, sacken DAX und Dow ab. Noch ist aber unklar, was an den Berichten dran ist.
Polnische Medienberichte haben an der Börse für einen kleinen Kursrutsch gesorgt - so weit, so normal. Pikant ist aber der Inhalt der Berichte. Der Sender Polsat News und die Website Onet.pl melden, Russland habe die Gaslieferungen über die Jamal-Pipeline eingestellt. Kurz: Russland habe Polen das Gas abgedreht. Ob das überhaupt stimmt, ist noch gar nicht klar. Die Regierung in Warschau oder auch Gazprom haben es bislang nicht bestätigt. Am Abend kündigte das polnische Klimaministerium, das für Energiefragen zuständig ist, eine Pressekonferenz an. Es wurde aber nicht mitgeteilt, ob etwas zu den Berichten gesagt wird.
Die Börsianer schien die unklare Faktenlage am frühen Abend wenig zu kümmern, sie reagierten nervös. Nach dem Bekanntwerden der Berichte machte der DAX einen Satz nach unten, nachdem er zuvor komfortabel im Plus notiert hatte. Am Ende standen -1,2 Prozent zu Buche - nicht dramatisch in diesen volatilen Zeiten, aber doch deutlich. Auch beim US-Leitindex Dow Jones ging es zwischenzeitlich um 1,6 Prozent abwärts.
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Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."