Bergung des abgeschossenen Ballons aus China beendet
DW
Die von der US-Marine geborgenen Trümmerteile des mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballons werden nun vom FBI ausgewertet. Ermittler seien dabei, die "Eingeweide" zu analysieren, heißt es aus Washington.
Die US-Marine hat die Suche nach weiteren Überresten des Ballons abgeschlossen, der am 4. Februar von einem US-Kampfjet vor der Küste South Carolinas abgeschossen worden war. Das teilte der Kommandostab Northern Command (Northcom) mit. Die gefundenen Trümmer würden nun vom Spionageabwehrbüro der Bundespolizei FBI ausgewertet.
"Es handelt sich um eine beträchtliche Menge, einschließlich der Struktur sowie elektronische und optische Teile, und all das befindet sich jetzt im FBI-Labor in Quantico", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Ermittler seien nun dabei, die "Eingeweide" zu analysieren. Auch Schlüsselsensoren, die vermutlich der Nachrichtengewinnung dienten, sind sichergestellt worden.
Die USA werfen der Regierung in Peking vor, der Ballon habe Militäreinrichtungen ausspionieren sollen. Dieser habe zu einer ganzen Flotte von Spionage-Ballons gehört, mit der China mehr als 40 Länder auf fünf Kontinenten ausgespäht habe.
Die chinesische Regierung spricht dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der Wetterdaten hätte sammeln sollen und vom Kurs abgekommen sei. Auch den Vorwurf, weitere Spionage-Ballons seien im Einsatz, weist China zurück. Die "Ballon-Affäre" sorgt für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten amerikanisch-chinesischen Verhältnis.
Wenige Tage nach dem Abschuss des mutmaßlichen Spionage-Ballons aus China holte das US-Militär drei weitere mysteriöse Flugobjekte vom Himmel, eines über dem Bundesstaat Alaska, eines über Kanada und eines über dem Huronsee im Norden der Vereinigten Staaten.