
Berg-Karabach: Wieder Kämpfe zwischen Armenien und Aserbaidschan - mehrere Tote
Frankfurter Rundschau
Zwischen den Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan besteht weiter der Konflikt um das Gebiet Berg-Karabach. Erneut kommt es zu Feuergefechten.
Baku/Eriwan – Im November 2021 kam es zuletzt zu Gefechten zwischen Armenien und Aserbaidschan. Eine Beruhigung der Lage konnte durch Krisengespräche des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev und dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan mit Kremlchef Wladimir Putin sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der EU erreicht werden. Doch nun erschüttern neue Kämpfe die Region.
Wie das armenische Verteidigungsministerium mitteilte, ist es zwischen den verfeindeten Südkaukasus-Republiken wieder zu Kämpfen gekommen. Die Zahl der Toten ist auf mindestens vier gestiegen. Das Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Eriwan meldete am Mittwoch (12.01.2022) einen dritten getöteten Soldaten. Er sei einen Tag nach den „schweren Feuergefechten“ mit einer tödlichen Schusswunde aufgefunden worden. Zuvor hatte Armenien den Tod zweier Militärangehöriger bestätigt.
Derweil sprach Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev in einem Interview mit mehreren Medien von einem getöteten Soldaten in den eigenen Reihen. Zugleich behauptete er, es habe auf gegnerischer Seite bis zu acht Tote gegeben. Wer die aktuelle Eskalation herbeigeführt hat, sei noch unklar. Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld an den jüngsten Auseinandersetzungen.
Nach den Kampfhandlungen telefonierte Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan. Details nannte der Kreml in einer Mitteilung nicht.
Seit dem jüngsten Krieg um die umkämpfte Region Berg-Karabach im vergangenen Jahr kommt es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken.