"Bereue zutiefst": U-Bahn-Fahrer gesteht Missbrauch
n-tv
Ein 23 Jahre alter Mann soll in München ein Kind in einer U-Bahn missbraucht haben, deren Fahrer er war. Es ist nicht der erste Vorwurf sexueller Übergriffe gegen einen Münchner U-Bahn-Fahrer.
München (dpa/lby) - Tatort: Münchner U-Bahn, Täter: Der U-Bahn-Fahrer. Ein 23-Jähriger hat vor Gericht gestanden, einen zwölfjährigen Jungen in der Münchner U-Bahn missbraucht zu haben, deren Fahrer er war. "Ich bereue meine Taten zutiefst", sagte er am Dienstag vor dem Landgericht München I.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, sich mehrfach mit dem Kind in der U-Bahn verabredet, es geküsst und begrapscht zu haben - unter anderem in der Fahrerkabine. Der Mann ist auch wegen Verbreitung von Kinderpornografie angeklagt und weil er sich an weitere Kinder rangemacht und ihnen in Chats beispielsweise Nacktbilder von sich geschickt haben soll. Die Öffentlichkeit wurde für die Aussage der betroffenen Kinder vom Prozess ausgeschlossen.
Er wolle die "Geschädigten um Entschuldigung bitten", sagte der Mann, nachdem er die angeklagten Taten "vollumfänglich" eingeräumt hatte. Er sei in Beziehungen zu anderen Menschen schon immer "oft über das Ziel hinausgeschossen", habe keine richtige Balance finden können zwischen "Nähe und Distanz". Als Grund dafür gab er "einige Schicksalsschläge" in seinem Leben an wie den Verlust seines Vaters im Jahr 2019. "Ich hatte viel Verlustangst", sagte er, und "Sorge vor dem Alleinsein". "Mein Ziel war es keinesfalls, jemandem zu schaden."