Benin-Bronzen: Rückgabe ab 2022
DW
Es soll substanzielle Rückgaben an Nigeria geben. Hermann Parzinger, Direktor der Stiftung Preußischer Kulturbesitz soll die Verhandlungen führen.
Es kommt erneut leichte Bewegung in die Diskussion rund um die Rückgabe der in deutschen Sammlungen befindlichen Benin-Bronzen: Hermann Parzinger, der Direktor der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Deutschlands größter Kultureinrichtung, soll nun ganz offiziell die Rückgabegespräche mit den zuständigen Stellen in Nigeria führen. Seine Ermächtigung ist eine reine Formalie. Bereits Ende April legten Staatsministerin Monika Grütters, die zuständigen Museumsleiterinnen und -leitern in Deutschland und ihre nigerianischen Partnerinnen und Partnern bei einem Spitzengespräch einen konkreten Fahrplan vor: Schon im kommenden Jahr sollen erste Kunstschätze zurückgegeben werden an Nigeria, in dessen Südwesten das einstige Königreich Benin lag. 1897 raubten britische Kolonialtruppen 3500 bis 4000 Bronzen aus dem Königspalast in Benin City und steckten die Stadt in Brand. Rund 1100 Bronzen gelangten als Ankäufe nach Deutschland, allein 440 nach Berlin, das sich damit die zweitgrößte Sammlung weltweit sicherte. Ihr Besitz ist legal, aber nicht legitim, denn an den Stücken klebt nachweislich Blut.More Related News