Benedikts letzte Worte an die, die ihm nicht glauben wollen
Die Welt
Papst Benedikt bittet die Missbrauchsopfer der katholischen Kirche um Verzeihung. Ein eigenes Verschulden bei Fällen während seiner Zeit im Erzbistum München will er jedoch nicht eingestehen. Seine schriftliche Antwort auf die Vorwürfe ist mehr als eine Rechtfertigung.
Rund drei Wochen hat sich der emeritierte Papst Benedikt XVI. Zeit gelassen, um auf die Anschuldigungen zu antworten, die in dem Gutachten zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising gegen ihn erhoben wurden. Am Dienstagmittag hat er nun einen Antwortbrief veröffentlicht, in dem er sich für das „Versehen“ entschuldigt, fälschlicherweise angegeben zu haben, bei einer entscheidenden Ordinariatssitzung nicht teilgenommen zu haben. Eine darüber hinaus gehende konkrete Schuld wollte er aber nicht eingestehen.
Die Münchener Kanzlei Westphal-Spilker-Wastl (WSW) hatte das Gutachten im Auftrag des Erzbistums München und Freising erstellt und am 20. Januar der Öffentlichkeit präsentiert. Im Anschluss hatte es vor allem deshalb weltweite Aufmerksamkeit erregt, weil die Kanzlei Benedikt darin Verfehlungen in vier Missbrauchsfällen während seiner Zeit als Erzbischof Münchens zwischen 1977 und 1982 vorwirft.