Belgischer König bedauert Ausbeutung des Kongo
n-tv
Unter der belgischen Kolonialherrschaft im Kongo wurden Millionen Menschen in Zwangsarbeit getrieben, verstümmelt und getötet. Bei einem Besuch in der heutigen Demokratischen Republik Kongo drückt der belgische König Philippe "tiefes Bedauern" aus, spricht aber keine Entschuldigung aus.
Der belgische König Philippe hat bei einem Besuch in der Demokratischen Republik Kongo sein "tiefes Bedauern" über die Leiden der Kolonialzeit geäußert. Die Kolonialherrschaft sei auf "Ausbeutung" und "Vorherrschaft" ausgerichtet gewesen, sie habe den Kongolesen eine "ungerechtfertigte und paternalistische, von Diskriminierung und Rassismus" geprägte Lebensform aufgezwungen, sagte Philippe vor dem Parlament in Kinshasa.
Der Monarch, der sein Bedauern bereits 2020 in einem Schreiben an Präsident Félix Tshisekedi zum Ausdruck gebracht hatte, vermied es jedoch, sich für die Kolonialzeit zu entschuldigen.
König Philippe und Königin Mathilde halten sich seit Dienstagnachmittag in der Demokratischen Republik Kongo auf. Am zweiten Tag seines Besuchs zeichnete Philippe den letzten Veteranen der Kolonialtruppen aus, der für die belgische Armee im Zweiten Weltkrieg kämpfte. Der 100-jährige Albert Kunyuku und der belgische Monarch schüttelten sich bei der Zeremonie lange die Hände.