
Bekommt Thüringen ein fünftes Welterbe?
n-tv
In Erfurts mittelalterlichem Stadtkern zeugen noch etliche Bauwerke vom früheren jüdischen Leben in der Stadt. Mit diesem Erbe will Thüringens Landeshauptstadt Welterbestätte werden. Die jüdische Landesgemeinde zieht mit - und hofft auf eine neue jüdische Stätte.
Erfurt (dpa/th) - Erfurt will mit der 900-jährigen Geschichte des jüdischen Lebens in der Stadt auf die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten. Für die Landeshauptstadt wäre das ein Aufstieg "in die erste Liga der touristischen Destinationen", wie Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) am Mittwoch erklärte. Die jüdische Landesgemeinde unterstützt das Vorhaben und hegt noch ganz andere Hoffnungen: Mit einem Dokumentationszentrum im Herzen der Stadt könnte auch eine jüdische Stätte entstehen, in der es nicht nur um Geschichte, sondern auch um heutiges jüdisches Leben geht, wie der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, sagte.
Pläne für ein solches Zentrum gibt es bereits, es soll auf dem Parkplatz hinter dem historischen Rathaus der Stadt entstehen - architektonisch ansprechend. Es würde wohl einen höheren zweistelligen Millionenbetrag kosten, sagte Bausewein. "Der Erfolg würde uns helfen, es umzusetzen." Ob es auch kommt, wenn Erfurts Bewerbung scheitert? Unklar.
Schramm kann sich beispielsweise ein jüdisches Café in dem Zentrum vorstellen oder einen Ort, wo koscheres Essen und israelischer Wein probiert werden könnten, an dem Veranstaltungen möglich seien. Ihm sei wichtig, dass es mitten in der Stadt entstehen würde, so dass Besucher auch zufällig darauf stoßen könnten.

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