Bekannter Rechtsextremist muss erstmals in Haft
n-tv
In vorigen Prozessen sprechen Gerichte lediglich Geld- oder Bewährungsstrafen aus. Nun wird der Rechtsextremist Sven Liebich in Halle erstmals zu einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Vorfälle liegen bereits Jahre zurück.
Der Rechtsextremist Sven Liebich ist vor dem Amtsgericht in Halle zu einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Liebich sei ein Gratwanderer und überschreite in manchen Fällen die Grenze des Rechts, sagte die Richterin bei der Verkündung des Urteils. Damit ist Liebich zum ersten Mal zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
Unter anderem wurde er wegen Volksverhetzung und übler Nachrede für schuldig gesprochen. In vorigen Prozessen sprachen Gerichte lediglich Geld- oder Bewährungsstrafen aus. Der Prozess gegen Liebich vor dem Amtsgericht war Mitte Mai eröffnet worden. In sechs Anklagen hatte die Staatsanwaltschaft unterschiedliche Vorwürfe gegen den 1970 in Merseburg im Saalekreis geborenen Rechtsextremisten erhoben.
Zu verschiedenen Vorfällen soll es unter anderem auf Demonstrationen in Halle in Sachsen-Anhalt gekommen sein, die zu Beginn des Prozesses bereits mehrere Jahre zurücklagen. Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Jahre Haft gefordert. Liebichs Verteidigerin sprach sich für einen Freispruch ihres Mandanten aus.