Beirut: Eltern kämpfen um Gerechtigkeit für ihre Tochter
DW
Vor einem Jahr kam es in Beirut zu einer heftigen Explosion. Über 200 Menschen starben, die Verantwortlichen wurden bisher nicht zur Rechenschaft gezogen. Diana Hodali über ein Paar, das um sein getötetes Kind trauert.
Paul Naggear und Tracy Awad-Naggear dachten, dass sie und ihre drei Jahre alte Tochter Alexandra in ihrer Wohnung in Beirut sicher seien. Auch wenn sie wenig vom Staat erwarteten: Die Wirtschaft befand sich in der Abwärtsspirale, die Corona-Pandemie gab dem Libanon den Rest. Dass es noch schlimmer kommen könnte, hatte kaum einer geglaubt. Doch das sollte sich am 4. August 2020 ändern. Ein Knall, Rauch steigt auf, eine heftige Explosion. Das Fensterglas der Wohnung der Naggears im Stadtteil Gemmayzeh, nahe dem Beiruter Hafen, birst. Mutter Tracy und Tochter Alexandra, genannt Lexou, erleiden schwere Verletzungen. Einige Tage später stirbt die kleine Alexandra im Krankenhaus. Sie ist eines der jüngsten Opfer der heftigen Hafen-Explosion, bei der mehr als 200 Menschen getötet wurden. Tausende wurden seinerzeit verletzt, 300.000 Menschen verloren ihre Häuser und viele mehr wurden ihrer Träume beraubt. 2750 Tonnen Ammoniumnitrat, seit 2013 ungesichert im Beiruter Hafen gelagert, führten zu einer der größten nicht-nuklearen Explosionen.More Related News