
Beim deutschen Gruppenfinale richten sich die Augen auf die Frau in der Mitte
Die Welt
Beim richtungsweisenden deutschen Gruppenspiel gegen Costa Rica schreibt Stéphanie Frappart Sportgeschichte. Die Französin leitet als erste Frau eine Partie bei einer Männer-WM. Sie ist die beste ihres Fachs. Dennoch begleiteten ihre Nominierung auch Zweifel.
Die Worte könnten kaum größer klingen. „Historisch“, nannte es die französische Fachzeitung „L‘Équipe“. „Hier entsteht Geschichte“, twitterte die Fifa. „Was für ein Meilenstein“, nannte es die Ex-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb. Die Klänge in Richtung Stéphanie Frappart ähneln sich und die Erwartungshaltung dürfte dadurch kaum kleiner werden, wenn die Französin am Abend als erste Frau ein WM-Spiel pfeift (20 Uhr, im Sport-Ticker der WELT). „Die Kolleginnen stehen natürlich unter großer Beobachtung und großem Druck, weltweit werden sie jetzt beäugt“, schätzt Steinhaus-Webb ein.
Mit auf dem Platz bei diesem kleinen Stück Sportgeschichte wird die deutsche Mannschaft stehen und im richtungsweisenden Gruppenspiel gegen Costa Rica um den Einzug ins Achtelfinale spielen. Sorgen bereiten den Verantwortlichen um Hansi Flick die Ansetzung nicht. „Hundert Prozent“ vertraue er ihr, sagte der Bundestrainer über die Unparteiische. „Für mich ist es das Normalste der Welt“, legte Lukas Klostermann nach. Und auch Steinhaus-Webb versuchte ein wenig die Sensationsgier zu nehmen. „In Deutschland gehören Schiedsrichterinnen ja bereits seit Jahren zum natürlichen Wochenendbild“, erklärte die ehemalige Top-Schiedsrichterin.