
Beim Ausstieg ins All muss er russisch sprechen
Die Welt
Der Deutsche Matthias Maurer fliegt bald zur ISS. Hier erzählt er von seiner Bewerbung von vor 13 Jahren, vom Unterwasser-Training im Raumanzug und erläutert, weshalb seine bevorzugte Rakete eine russische gewesen wäre.
WELT: Sie sind Materialwissenschaftler und mithin besonders qualifiziert, Lecks auf der Raumstation abzudichten. Wird das eine Ihrer Aufgaben sein?
Maurer: Als Werkstoffwissenschaftler habe ich in der Tat gelernt, Fehler und Risse in Materialien zu finden. Es gibt beispielsweise in jedem Flugzeug Risse. Die entscheidende Frage ist jedoch, ab wann ein Riss tatsächlich gefährlich ist und repariert werden muss. Im Weltall werde ich meine Werkstoffkenntnisse einbringen. In der Raumstation wurden ein paar Risse entdeckt und abgedichtet. Doch es muss noch weitere, bislang nicht identifizierte Risse geben, aus denen weiterhin ein klein wenig Luft entweicht. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch diese Risse finden und abdichten können. Dann lässt sich die ISS weitere zehn Jahre sicher im All betreiben.