
Bei Rosamunde Pilcher heiraten erstmals zwei Frauen
Frankfurter Rundschau
Rosamunde-Pilcher-Filme spielen in einer Parallelwelt. Man könnte meinen, dass das auch gesellschaftspolitisch gilt. Aber der neue Film der Herzschmerz-Reihe setzt ein anderes Signal.
Mainz/Köln - Rummms, da geht die Kirchentür auf und ein gestrenger Aufseher mit äußerst humorlosem Gesicht betritt das Gotteshaus. Vikarin Rebecca Taylor hat gerade zwei Frauen getraut, was ihrem Chef so gar nicht zu gefallen scheint.
Spannung liegt in der Luft. „Hoffentlich kriegen Sie wegen uns keinen Ärger“, sagt eine der beiden Frischgetrauten verunsichert. Die Jung-Vikarin aber ist sich ihrer Sache gewiss: „Vor Gott sind wir alle gleich.“
So beginnt der neue Rosamunde-Pilcher-Film („Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel“), den das ZDF am Sonntag (5. Dezember 2021, 20.15 Uhr) zeigt. Manch einer wird sich fragen, warum man das so herausstellen muss. Aber im Pilcher-Film-Universum, das es seit 1993 gibt und das nicht gerade als Hort des Fortschritts verschrien ist, ist es eine kleine Sensation. Erstmals wird die Trauung eines gleichgeschlechtlichen Paares gezeigt. Die Szene ist kurz - aber verbunden mit einer Botschaft. Denn die grundsympathische Nachwuchs-Pastorin (Antonia Bill) ist die Heldin dieser Geschichte.