"Bei Luftangriffen sind die Schiffe ausgeliefert"
n-tv
Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben gezeigt, wie leicht Lieferketten ins Wanken geraten. Zuletzt haben die Huthi-Rebellen mit ihren Angriffen in der Zufahrt zum Suezkanal der Schifffahrt Sorgen bereitet. Im Interview erklärt Expertin Irina Haesle, Mitglied der Geschäftsleitung des Verbands Deutscher Reeder (VDR) und verantwortlich für maritime Sicherheitsfragen, wann es zu gefährlich wird, die Meerenge zu durchfahren.
Zum wiederholten Mal wurde diese Woche ein Handelsschiff auf einem Seeweg im Nahen Osten angegriffen. Die Huthi-Rebellen wollen angeblich nur noch Frachter mit Hilfsgütern für den Gazastreifen durchlassen und alle anderen als "legitimes Ziel" ihrer Streitkräfte betrachten. Was bedeutet das für den Handel auf dem Seeweg?
Irina Haesler: Was die Huthi-Rebellen jetzt angekündigt haben, ist de facto eine Blockade Israels. Sie wollen erreichen, dass keine Waren mehr nach Israel gelangen. Bei der betroffenen Region im Roten Meer handelt es sich allerdings um die Zufahrt zum Suezkanal. Das ist eine der am meisten befahrenen Wasserstraßen der Welt mit 65 Schiffen pro Tag, 12 Prozent des weltweiten Warenverkehrs werden hierdurch abgewickelt. Deswegen ist die derzeitige Situation ganz klar eine Bedrohung für den freien Warenverkehr und die Lieferketten. Die Ankündigung der Huthis, unabhängig von der Flagge alle Schiffe mit dem Ziel Israel angreifen zu wollen, verleiht dem nochmal eine neue Qualität.
Können die Huthis denn überhaupt unterscheiden, welches Schiff Israel als Ziel hat und welches nicht?
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