Bei Limerenz wird Verliebtheit zur Gefahr
n-tv
Verliebtsein kann das schönste Gefühl der Welt sein, manchmal führt es aber zu obsessivem Verhalten. Die sogenannte Limerenz kann eine jahrelange Spirale sein, die nur schwer zu überwinden ist.
Die berühmten Schmetterlinge im Bauch haben die meisten Menschen schon einmal verspürt. Sie können einerseits ein Zeichen für die Aufregung sein, die wir spüren, wenn wir uns zu jemandem hingezogen fühlen. Sie können aber auch ein Signal des Körpers für ein unwohles Gefühl sein - etwa, wenn Unsicherheit oder Eifersucht vorliegen. Denn für die einen ist Verliebtsein das Schönste, was sie sich vorstellen können. Gleichzeitig ist sie aber eines der komplexesten Phänomene des Menschseins. Denn bleibt sie unerwidert, birgt sie die Gefahr der Limerenz.
Dabei handelt es sich um einen Zustand intensiver Verliebtheit, der zu obsessivem Verhalten führen kann. Oft dreht sich das gesamte Sein nur noch darum, dass die Person der Begierde die eigenen Emotionen erwidert. Die Person wird dabei oft als perfekt wahrgenommen. Der Begriff "Limerenz", im Englischen "limerence", stammt aus dem Buch "Love and Limerence: The Experience of Being in Love" von der Psychologin Dorothy Tennov aus dem Jahr 1979. Sie beschrieb die Limerenz in drei Phasen: die Idealisierungsphase, die Unsicherheitsphase und die Desillusionierungsphase.
Aber was genau ist der Unterschied zwischen Liebe und Limerenz? Laut der Psychologin Giulia Poerio macht Limerenz vor allem eine extreme Intensität aus, eine emotionale Achterbahn, die zwischen Euphorie und Verzweiflung schwankt. Gegenüber der "New York Times" beschreibt sie: "Jedes Zeichen der Ablehnung kann einen in einen Tiefpunkt versetzen, und jedes Zeichen von Interesse kann einen in einen Rausch versetzen." Es sei ein endloses Gedankenspiel von "Sie liebt mich, sie liebt mich nicht".