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Bei den Royals ist nicht immer nur eitel Sonnenschein
n-tv
Die königliche Familie rückt nach dem Tod der Königin zusammen, über alle Differenzen hinweg. Davon gab und gibt es immer wieder viele. Denn in manchem unterscheiden sich die Royals nicht sehr von anderen Familien.
Vier Kinder, acht Enkelkinder und zwölf Urenkel und -enkelinnen, die Queen war nicht nur die Monarchin des Vereinigten Königreiches, sondern auch ein Mensch mit engen familiären Bindungen. Dabei dürften ihr Amt und die damit verbundenen Verpflichtungen nicht immer hilfreich gewesen sein. Nicht nur deshalb werden die verschiedenen Familienmitglieder in ihrer Trauer genau beobachtet. Denn wie in allen größeren Familien ist auch bei Mountbatten-Windsors nicht immer nur eitel Sonnenschein.
Über den freundlichen Worten, die der neue König Charles III. für seine Mutter nach ihrem Tod gefunden hat, könnte man fast vergessen, dass die Beziehung der beiden über lange Jahre als angespannt oder sogar frostig beschrieben wurde. Und das lag keineswegs nur daran, dass Charles trotz seiner Ehe mit Diana nicht von seiner Jugendliebe Camilla lassen konnte. In einer autorisierten Biografie hatte Charles 1992 von sich das Bild eines einsamen kleinen Jungen gezeichnet, der seine Eltern kaum sah. Er beschrieb die Beziehung zur Königin und seinem Vater als kalt. Symbolisch dafür stand das Foto, auf dem die Queen und Prinz Phillip dem vierjährigen Charles und seiner knapp zwei Jahre jüngeren Schwester Anne bei ihrer Rückkehr von einer sechsmonatigen Reise durch das Commonwealth lediglich die Hand schütteln. Heute würde man eher eine innige Umarmung und herzliche Küsse für angemessen halten.
Auch die Tatsache, dass er gezwungen wurde, das gleiche strenge schottische Internat wie sein Vater, Prinz Phillip, zu besuchen, lastete er nicht nur seinem Vater an, dessen Wunsch das war, sondern genauso seiner Mutter. Sie hätte ihn in seiner Idee nach Eton zu gehen, unterstützen sollen, fand Charles. Jahrelang wurde immer wieder berichtet, wie unglücklich Charles in Gordonstoun gewesen sei. Im Laufe der Jahre setzte sich bei Charles allerdings die Erkenntnis durch, dass sich Erziehungsauffassungen wandeln und dass seine Eltern auch nur weitergaben, was sie selbst als Kinder erlebt hatten. Zum Thronjubiläum und noch mehr nach ihrem Tod fand Charles warme und liebevolle Worte für seine Mutter. Wer die beiden in den letzten gemeinsamen Jahren beobachtet hatte, sah immer wieder anrührende Gesten und Blicke, die zeigten, dass sich Mutter und Sohn nicht nur nahestanden, sondern auch liebten und respektierten.