
Behörden fahren Schutz jüdischer Einrichtungen hoch
n-tv
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel sollen jüdische Einrichtungen hierzulande verstärkt geschützt werden. Ein Polizeigewerkschafter rechnet mit Spannungen in deutschen Städten. Unterdessen tritt der Krisenstab der Regierung zusammen - und Steinmeier ruft seinen Amtskollegen Herzog an.
Wegen des Großangriffs auf Israel verstärkt die Polizei den Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen in Berlin. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Die Gefährdungsbewertungen für solche Einrichtungen werden demnach laufend aktualisiert und Schutzmaßnahmen erhöht, wo dies erforderlich sei. "In Berlin ist der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen heute bereits verstärkt worden." Jüdische Einrichtungen in Deutschland müssten jetzt besonders geschützt werden, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die auch Spitzenkandidatin der hessischen SPD ist, bei einer Wahlkampfveranstaltung in Marburg. "Und auch dafür stehe ich persönlich ein, aber auch die Innenminister aus allen Bundesländern."
Faeser sagte, sie habe bereits mit der Vorsitzenden der Innenministerkonferenz und Berliner Innensenatorin Iris Spranger von der SPD darüber gesprochen. "Jetzt gilt es, auch jüdische Einrichtungen in Deutschland besonders zu schützen." Die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern seien besorgt über die Gewalteskalation durch die terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel und beobachteten sehr genau etwaige Reaktionen in Deutschland, hieß es den Informationen zufolge.
"Der Schutz jüdischer Einrichtungen in Deutschland hat nun oberste Priorität für Landes- und Bundesbehörden", sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Vor dem Hintergrund der Erfahrungen vergangener Gewalteskalation in Israel und in der dortigen Region kann auch mit Protest- und Solidaritätsaktionen in deutschen Städten gerechnet werden", schätzte der Polizeigewerkschafter ein.
