Behörde: Kein politisches Motiv bei Angriff auf AfD-Mann
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Eine Messer-Attacke auf einen AfD-Politiker in Mannheim sorgte für Schlagzeilen. Gab es einen politischen Hintergrund? Die Staatsanwaltschaft hat dafür keine Hinweise. Der Täter soll in eine Klinik.
Mannheim (dpa/lsw) - Drei Monate nach der Messer-Attacke auf einen AfD-Kandidaten für die Kommunalwahl in Mannheim will die Staatsanwaltschaft den mutmaßlichen Täter dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht sehen. "Die Ermittlungen haben keine Hinweise auf ein politisches Motiv ergeben". Es sei vielmehr davon auszugehen, dass der 25-jährige Mann nicht erkannt habe, dass es sich bei seinem Opfer um einen AfD-Politiker handle, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage.
Der 25-Jährige, der bereits im Wege einer einstweiligen Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus ist, soll am 4. Juni dieses Jahres gegen 22.30 Uhr mit einem Cuttermesser Richtung Kopf und in den Bauch des AfD-Politikers gestochen haben. Sein Opfer habe eine etwa fünf Zentimeter breite Schnittwunde hinter dem Ohr erlitten, die genäht werden musste, und eine Stichwunde im linken Oberbauch. Lebensgefahr bestand laut Behörde nicht.
Die Anklagebehörde hat gegen den 25-Jährigen bei der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Mannheim eine Antragsschrift im Sicherungsverfahren wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung eingereicht. Ziel sei seine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Nach dem vorläufigen Ergebnis eines psychiatrischen Gutachtens soll der mutmaßliche Täter aufgrund einer psychischen Erkrankung im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt haben.