Beginn einer neuen Ära - Bitterer Tag für Patrick Lange
Die Welt
Das Profi-Rennen der Männer beim Ironman Hawaii lieferte alles, was die Sportwelt hergibt. Leistungen in einer neuen Dimension, einen Zusammenbruch im Ziel, einen emotionalen Abschied sowie Frust und Unverständnis. Der neue König von Kailua-Kona heißt Gustav Iden.
Tausende Zuschauer drängen sich in mehreren Reihen um den Zielkanal zum Paradies, der Finish Line des Ironman Hawaii. Sie schreien, sie klatschen an die Bande, sie werden Zeuge eines historischen Moments: „Hier kommt er, der jüngste Ironman-Weltmeister aller Zeiten“, ruft der Moderator in sein Mikrofon - und da taucht er auf: Gustav Iden, 26. Mit der norwegischen Flagge um die Schultern läuft er die letzten Meter über den roten Teppich ins Ziel und pulverisiert in 7:40:24 Stunden den Streckenrekord von Jan Frodeno (7:51:13).
„Puh, das war so verdammt hart“, sagt Iden kurz danach für alle Zuschauer über die Boxen hörbar, als sein Teamkollege Kristian Blummenfelt völlig erschöpft am Boden sitzt und nicht mehr hochkommt. „Auf den letzten Kilometern schlug der Mythos zu, die Insel wollte mich umbringen, aber mein Herz war stärker.“ Sam Laidlow, erst 23 und der Überraschungszweite aus Frankreich, schluchzt und sagt mit zitternder Stimme: „Das war mein Traum, seit ich ein Kind bin. Besonders Jan Frodeno hat mich inspiriert.“ Der 41-Jährige steht nur zwei Meter entfernt, während Blummenfelt in diesem Moment auf einer Trage weggebracht wird.