Befürworter Nagelsmann "wird einfach zu viel gelabert"
n-tv
Nicht diskutieren, nicht meckern, nicht aufregen: Die Fußballer werden bei der Europameisterschaft auf eine Probe gestellt. Denn die Schiedsrichter sind angehalten, das konsequent zu bestrafen. Bundestrainer Julian Nagelsmann findet das gut, nimmt sich selbst in die Verantwortung - und fürchtet Sperren.
Julian Nagelsmann findet das neue, harte Durchgreifen der Schiedsrichter gegen das Reklamieren grundsätzlich richtig, hat die Nationalspieler für die EM aber schon vorgewarnt. "Generell finde ich die Regel gut, sehr gut. Es wird einfach zu viel gelabert im Fußball, auch von mir. Das sind nicht nur die Spieler, das ist auch bei mir so", sagte der Bundestrainer vor dem EM-Test gegen die Ukraine (20.45 Uhr/ARD und im ntv.de-Liveticker) in Nürnberg.
Sorgen bereitet Nagelsmann lediglich die kurzfristige Umsetzung vor dem Saisonhöhepunkt. Konkret: Es könnte zu vielen Gelben Karten und damit zu Sperren im Turnierverlauf kommen. "Es ist vielleicht einen Tick spät, es war jetzt das erste Spiel, wo es auffällig war, dass diese Regel Anwendung findet. Es ist natürlich nicht so leicht für Spieler, die jahrelang an Verhaltensweisen gewöhnt sind", sagte der 36-Jährige.
Beim Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund hatte Referee Slavko Vincic die neue UEFA-Richtlinie angewendet, dass nur Kapitäne beim Spielleiter intervenieren dürfen. Die BVB-Profis Nico Schlotterbeck und Marcel Sabitzer sahen für relativ leichte Beschwerden über Schiedsrichter-Entscheidungen Gelbe Karten. Diese strikte Linie soll auch bei der EM Anwendung finden.