Beethovenfest Bonn 2023 rückt Natur in den Blickpunkt
DW
"Musik über Leben" - unter diesem Motto steht das Festival 2023 in der Beethovenstadt Bonn. Das Programm wurde an einem außergewöhnlichen Ort präsentiert.
Gäbe es einen Preis für den ungewöhnlichen Ort der Pressekonferenz, hätte das Beethovenfest Bonn sicher gute Chancen, ihn zu gewinnen: Die Vorstellung der Festspielsaison 2023 fand mitten im Waldstatt, und zwar in einem Naturschutzgebiet am Rande der Beethovenstadt.
Hier wurde der Öffentlichkeit die Vielfalt des diesjährigen Festivalprogramms präsentiert – eingeläutet von einer Partita von Johann Sebastian Bach in der Interpretation der Starcellistin und Klimaaktivistin Tanja Tetzlaff, und durchgehend begleitet von Vogelgezwitscher.
"Dass es überhaupt Leben auf diesem Planeten gibt und wie es in allen Formen und Farben um sich greift, ist ein viel zu wenig gefeiertes Wunder", so Steven Walter, Intendant des Beethovenfestes. Die Eigenschaft des Menschen, das Leben zu verstehen, zu besingen und sich anzueignen, unter anderem und vielleicht vor allem durch die Musik, sei, so Walter, "ein zusätzlich wundersamer Vorgang". Das hätte auch Ludwig van Beethoven mit Sicherheit so unterschrieben, nicht zufällig erklären die Ökoaktivisten von heute den Autor der "Pastorale" zu ihrem Vorgänger und Mitstreiter.
Mit dem Programm des Jahres 2023 präsentieren Steven Walter und sein Team die zweite Ausgabe ihrer Vision des Beethovenfestes.
"Die drei ersten Festivals unter meiner Intendanz beschäftigen sich mit drei sehr großen Gesellschaftsthemen", so Steven Walter gegenüber DW am Rande der Pressekonferenz. "2022 ging es unter dem Motto ‘Alle Menschen‘ um Vielfalt, Diversität und die Frage, wie wir als Beethovenfest die demografische Vielfalt abbilden können. Nächstes Jahr, 2024, widmen wir uns dem Thema ‘Demokratie‘. Und dieses Jahr geht es unter dem Motto ‘Über Leben‘ um Nachhaltigkeit und das Verhältnis des Menschen zur Natur, wie es war und wie es ist." Das Beethovenfest Bonn 2023 wolle die Grundlagen des Lebens und die Bedingungen des Überlebens befragen – vor allem aber wolle es das Lebendige feiern, so Walter.