Bedürftige warten zwölf Monate aufs Wohngeld
Süddeutsche Zeitung
Komplizierte Bürokratie und fehlendes Personal: Im Sozialreferat stapeln sich seit Beginn der Pandemie immer mehr Anträge Not leidender Bürger auf Mietzuschuss. "Das ist der Wahnsinn", sagt der Chef des Wohnungsamtes.
Petra W. sagt, dass sie vergangenes Jahr eine Rentenerhöhung bekommen habe. Deshalb sei sie aus der Grundsicherung herausgefallen, der staatlichen Unterstützung für Menschen mit geringer Rente. Im Sozialbürgerhaus habe man ihr geraten, Wohngeld zu beantragen, fortan habe sie um die 50 Euro Mietzuschuss bekommen. Nicht viel, aber eine gewisse Sicherheit, sagt W. Sie ist 54 und seit gut zehn Jahren aus gesundheitlichen Gründen in Frührente. Im Sommer sei das Wohngeld ausgelaufen, sie musste einen Folgeantrag stellen. Wie lang das dann dauere, fragte W. beim Amt. Die Antwort: Das könne lange dauern.