Beauftragter unterstützt Odenwaldschulen-Mahnmal
n-tv
Das Bekanntwerden des systematischen Missbrauchs an der Odenwaldschule machte diese zum Sinnbild eines Internats, in dem Kinder über Jahre sexueller Gewalt ausgesetzt waren. Ein Mahnmal gibt es bisher nicht. Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung möchte ein "angemessenes".
Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, unterstützt Pläne für ein Mahnmal für die Opfer sexueller Gewalt in der ehemaligen Odenwaldschule in Heppenheim. "Die Errichtung eines angemessenen Mahnmals gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen, das der riesigen Dimension des Unrechts entspricht, das den Odenwaldschülern dort durch Lehrkräfte angetan wurde, unterstütze ich sehr", sagte er der "Frankfurter Rundschau". Nach Informationen der Zeitung sind die Überlegungen für ein solches Mahnmal schon weit fortgeschritten. Ein Entwurf sei bereits von einer Jury ausgewählt worden.
Vor mehr als zehn Jahren kam der jahrelange systematische sexuelle Missbrauch von Schülern ans Licht. Studien zufolge sollen mehr als zwei Dutzend Lehrkräfte und andere Mitarbeiter der Schule an den Verbrechen an bis zu 900 Schutzbefohlenen beteiligt gewesen sein. Die Schule wurde zum Sinnbild eines Internats, in dem Kinder Opfer von sexueller Gewalt, emotionaler Ausbeutung und Vertuschung wurden und Traumata erlitten, die bis in die Gegenwart reichen.