
Beauftragter: Noch viel zu tun bei der Barrierefreiheit
n-tv
Mangelnde Barrierefreiheit, starke Belastungen in der Corona-Pandemie: Thüringens Beauftragter für Menschen mit Behinderung hat einen kritischen Bericht vorgestellt - und Forderungen an die Politik.
Erfurt (dpa/th) - Thüringen hat beim Thema Barrierefreiheit nach Ansicht des Behindertenbeauftragten Joachim Leibiger noch viel zu tun. "Es gibt gute Fortschritte, auch in Thüringen, aber es gibt wahnsinnig viel Nachholbedarf", sagte Leibiger am Dienstag bei der Vorstellung seines Tätigkeitsberichts im Landtag in Erfurt. In dem Bericht beklagen Leibiger und sein Team etwa, dass viele Arzt-, Physiotherapie-, Psychotherapiepraxen und Apotheken nicht barrierefrei sind. Während die Digitalisierung Fahrt aufgenommen habe, gelte das nicht im gleichen Zuge für die digitale Barrierefreiheit.
Leibiger fordert in dem Bericht, dass Fördermittel an Barrierefreiheit geknüpft werden sollten - in den Bereichen Wohnen, Bauen, Verkehr, Mobilität und im Digitalen. Zudem sollten die Förderprogramme für Barrierefreiheit aufgestockt werden. Teils seien die Mittel schon nach kurzer Zeit aufgebraucht, schilderte Leibiger.
Ein Abschnitt des Berichts, der sich auf die Jahre 2019 bis 2023 bezieht, behandelt die Corona-Pandemie. Es habe Betretungsverbote für Behinderte gegeben, die in Werkstätten tätig waren, Kontakt- und Besuchsverbote in Pflege- und Wohneinrichtungen, teils seien ärztlich ausgestellte Maskenbefreiungsatteste nicht anerkannt worden.
