Beatmung falsch gelegt: Klinik zahlt Familie 80.000 Euro
n-tv
Neubrandenburg (dpa/mv) - Für einen Behandlungsfehler bei der Beatmung einer Rentnerin zahlt ein Krankenhaus den Angehörigen der Frau 80.000 Euro. Auf diesen Vergleich haben sich die Familie der Geschädigten, die Klinik und das Landgericht in Neubrandenburg am Dienstag in einem Zivilprozess geeinigt. "Der Vergleich ist rechtskräftig", sagte Richter Christian Weidlich. Der Streitwert hatte bei 163.000 Euro gelegen.
Der Fall hatte sich 2014 ereignet. Die Frau aus der Region Neubrandenburg war verletzt zu Hause gefunden und in die Klinik gebracht worden. Dort hatte ein Mediziner die Beatmung gelegt, allerdings nicht fachgerecht, wie ein medizinischer Gutachter bei dem Prozess erläuterte. In der Folge trat Sauerstoffmangel im Gehirn ein, die Rentnerin musste wiederbelebt werden. (AZ: 4 O 470/19)
Nach dem Krankenhausaufenthalt habe die 72-Jährige nicht mehr sprechen können und kam in ein Pflegeheim. 2018 sei die Rentnerin gestorben. Der Gutachter kritisierte, dass die falsche Installation der Beatmung bei der Patientin fast zehn Minuten dauerte, so dass die Sauerstoffwerte stetig sanken, ohne dass etwas geändert wurde. Solche Fehlinstallationen passierten mitunter in Kliniken, aber sie müssten innerhalb von 30 bis 60 Sekunden behoben werden. Für die Klinik steht eine Versicherung für die Zahlung ein.