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Bayerns Staatsregierung reichen Pläne für Isar 2 nicht aus
n-tv
Auch wenn es noch keine finale Entscheidung gibt, deutet immer mehr auf einen Weiterbetrieb der süddeutschen Meiler. Die Ankündigung aus Berlin befriedigt hierzulande niemanden so richtig.
München/Berlin (dpa/lby) - Nach dem angekündigten Streckbetrieb der deutschen Atommeiler Isar 2 und Neckarwestheim bis April 2023 sind in Bayern weder die Kernkraftkritiker noch ihre Befürworter zufrieden. "Deutschland braucht eine Verlängerung der Kernkraft, und zwar bis Ende 2024. Nicht so scheibchenweise", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch kurz vor der Konferenz der Länderchefs in Berlin. Der Streckbetrieb sei zwar eine positive Einsicht, aber keine Lösung für das deutsche Energieproblem. Für die gesamte Krise brauche es mehr Energie durch alle Kernkraftwerke, nicht nur durch die beiden Meiler in Süddeutschland.
Dagegen erklärte der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern, Richard Mergner, dass der Streckbetrieb einen Strommangel nur "zu einem sehr geringen Teil auffangen" könne, zugleich seien die Risiken, die von einem Weiterbetrieb ausgingen, aber erheblich. Mergner warnte davor, dass es am Ende noch weitere Laufzeitverlängerungen geben werde. "Atomkraftwerke sind ein ständiges Sicherheitsrisiko, dieses Risiko wird durch den Streckbetrieb noch mal deutlich erhöht."
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) erklärte via Twitter, es brauche weiter eine Verlängerung der Laufzeiten auch über den Winter 2023/24 hinaus: Nachdem die Gaspipeline Nordstream 1 möglicherweise wegen Sabotage ausfalle, könne die Energieversorgung im übernächsten Winter noch schwieriger werden. "Deshalb Einsatzfähigkeit möglichst aller 6 AKW für 2023/24 vorbereiten, Brennstäbe jetzt bestellen, da 12 Monate Lieferzeit."