
Bayerns Sprengstoffexperten entschärften weniger Bomben
n-tv
Verglichen mit früheren Jahren mussten im Freistaat im Jahr 2023 weniger Blindgänger entschärft werden. Der Grund dafür dürfte viele Menschen überraschen.
München (dpa/lby) - Bayerns Experten für Kampfmittelbeseitigung mussten 2023 weniger Bomben entschärfen als in früheren Jahren. Insgesamt hätten sie 25 Blindgänger alliierter Spreng- und Splitterbomben an den Fundorten unschädlich gemacht, teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in München mit. Dagegen sei die Zahl sonstiger Kriegswaffen- und Sprengstofffunde um 49 Tonnen gestiegen auf rund 126 Tonnen Kampfmittel.
2022 seien es im Gegensatz zum Vorjahr 264 überwiegend kleinere und leichtere Bomben gewesen, die mehrfach gehäuft an einem Ort gefunden worden waren. Auch wenn die Zahl größerer Blindgänger deutlich gesunken ist, gibt Herrmann keine Entwarnung: "Dieser Rückgang bei den Bombenfunden ist auch auf einen deutlichen Einbruch in der Baukonjunktur zurückzuführen, da die Spezialisten hauptsächlich bei Bautätigkeiten zum Einsatz gerufen werden."
Neben Bomben und Granaten mussten die Sprengstoffexperten fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs weiterhin auch Panzerfäuste und Patronenmunition aus bayerischem Boden bergen. "Besonders dort, wo es zu Kriegszeiten Bombardierungen gab, muss auch weiterhin mit dem Auffinden von Blindgängern gerechnet werden", betonte Herrmann.