
Bayerns Hauptversammlung endet im Aufruhr
n-tv
Der FC Bayern hat einen turbulenten, überaus komplizierten Abend hinter sich. Am Ende der Jahreshauptversammlung kommt sogar der Klubheilige Uli Hoeneß nicht zu Wort. Der Grund für den Ärger: Vor allem der Umgang der Klubführung mit kritischen Themen.
Ein entsetzter Uli Hoeneß stand schon am Rednerpult. Doch der Ehrenpräsident, der die in einem beispiellosen Chaos endende Jahreshauptversammlung des FC Bayern München über Stunden wenige Sitzplätze neben dem ebenfalls ausharrenden Trainer Julian Nagelsmann schweigend verfolgt hatte, verließ das Podium nach kurzer Zeit doch wortlos. Der Aufruhr einer Fan-Opposition mit Pfiffen und Buhrufen gegen die Bayern-Bosse mit Präsident Herbert Hainer als zentraler Reizfigur war rund um das Streitthema Katar-Sponsoring eskaliert.
Lautstarke "Hainer raus, Hainer raus"-Rufe hallten um Mitternacht durch den Audi Dome, weil der Präsident am Abend nach fünf Stunden Versammlung um Mitternacht die Wortbeiträge abrupt stoppte. Ein ausgebremstes Mitglied stellte sich prompt auf einen Stuhl und hielt seine Rede einfach ohne Mikrofon. Es waren bizarre Szenen, die sich in der Spielstätte der Münchner Basketballer abspielten. "Wir sind Bayern - und ihr nicht", riefen die empörten Mitglieder - und auch: "Wir sind die Fans, die ihr nicht wollt." Der verstörte und fassungslose Hoeneß sagte dem "Kicker" bei seinem Abgang vom Versammlungsort: "Darüber muss ich erst einmal schlafen. Das war die schlimmste Veranstaltung, die ich je beim FC Bayern erlebt habe."
