Bayerns Bauern kritisieren Mercosur-Abkommen
n-tv
Es sieht eine der größten Freihandelszonen der Welt vor: Ein Abkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten stößt bei den Landwirten in Bayern auf klare Ablehnung.
München (dpa/lby) - Der bayerische Bauernverband (BBV) kritisiert den Abschluss des Freihandelsabkommens Mercosur. "Dieses Abkommen ist ein völlig inakzeptabler Kuhhandel", teilte BBV-Generalsekretär Carl von Butler mit. "Wegen der Exportinteressen einzelner Industriezweige wird alles, was wir hier in Europa an Umwelt-, Klimaschutz-, Tierwohl- und Prozessstandards haben und einhalten, unterminiert." Diese Politik sei unglaubwürdig, klimaschädlich und setze die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln aufs Spiel.
Das Münchner Umweltinstitut teilte zudem mit, das Abkommen stamme im Kern noch aus dem letzten Jahrtausend und werde den heutigen globalen Herausforderungen nicht gerecht. Es fördere den Handel mit giftigen Pestiziden und Verbrenner-Autos, befeuere die Zerstörung des Regenwaldes und die Vertreibung indigener Gruppen in Lateinamerika. In Europa erhöhe es zudem den Druck auf die bäuerliche Landwirtschaft.
Die EU-Kommission schloss am Freitag die Verhandlungen mit dem südamerikanischen Staatenbündnis Mercosur über eine Freihandelszone ab. Das teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einer finalen Gesprächsrunde mit Spitzenvertretern der Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay mit.