Bayern: Ganztag an Grundschulen mit flexibleren Angeboten
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Ganztagsplätze für Grundschüler sind rar. In fünf Jahren soll es erstmals einen Rechtsanspruch für die Betreuung am Nachmittag geben. Das kostet viel Geld, aber es mangelt auch an anderen Dingen.
München (dpa/lby) - Der Mangel an Erziehern erschwert nach Ansicht von Sozialministerin Ulrike Scharf die Umsetzung des ab dem Schuljahr 2026/27 geltenden Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern. "Vor allem aufgrund des Fachkräftemangels und der fehlenden Räume ist die Umsetzung eine Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen", sagte die CSU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in München.
Um dennoch die Zahl an Betreuungsangeboten zu verbessern, die von vielen Eltern vor allem in Ballungszentren händeringend gesuchten werden, setzt Bayern laut Scharf zunächst auf eine Ausweitung von sogenannten Kombi-Einrichtungen. Hier arbeiten Schule, Jugendhilfe, Lehrkräfte und Erzieher bei der Betreuung eng zusammen und das Schulgebäude wird gemeinsam als Bildungscampus genutzt. "Wir bieten den Kommunen damit eine weitere, ressourcenschonende Option für die Betreuung von Schulkindern", sagte Scharf.
Bisher war das 2018 initiierte Modellprojekt und die mit ihm einhergehende staatliche Förderung auf 50 Standorte beschränkt. In der vergangenen Woche hatte das Kabinett beschlossen, die Kombieinrichtungen landesweit zuzulassen. Die Kinder werden an den von den Kommunen bei Bedarf ausgewählten Schulen nach dem Unterricht (Halbtagsgrundschule oder gebundener Ganztag) auf dem "Schulcampus" von einem Ganztagskooperationspartner betreut.