
Bayern-Boss Kahn klagt über fehlende Einnahmen
n-tv
Vorstandschef Oliver Kahn hat die mangelnden Einnahmen der Bundesliga aus internationalen TV-Verträgen gegenüber der englischen Premier League beklagt. Dabei gehört Rekordmeister Bayern München weiterhin zu den umsatzstärksten Klubs Europas und ist allen anderen Bundesligisten längst enteilt.
Bayern-Boss Oliver Kahn hat sich in einem Zeitungsinterview über die ausbleibenden Einnahmen aus der Bundesliga-Auslandsvermarktung beklagt. Er sieht dadurch gravierende finanzielle Nachteile für die deutschen Vereine. "Hier ist ein erdrutschartiges Missverhältnis entstanden, und dafür braucht es Lösungen von Seiten der Bundesliga, wie diese gewaltige Differenz wieder verringert werden kann", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München dem "Münchener Merkur" mit Blick auf die Differenz zur englischen Premier League.
"Aktuell betragen die jährlichen Einnahmen aus den internationalen TV-Verträgen der Bundesliga weniger als 150 Millionen Euro pro Jahr - die Premier League kassiert im gleichen Zeitraum mehr als zwei Milliarden Euro", erklärte Kahn. Nach neuen Abschlüssen mit NBC für die USA und NENT für Skandinavien erhält die Premier League für die Rechteperiode zwischen 2022 und 2025 insgesamt 5,3 Milliarden Pfund, also rund 6,41 Milliarden Euro. Erstmals in der Geschichte der Premier League, und auch erstmals in der Geschichte des Fußballs, übersteigen damit die Einnahmen aus der Auslandsvermarktung die Einnahmen aus den nationalen TV-Rechten einer Liga. Der im Februar veröffentliche UEFA Benchmark Report zeigt, dass die Bundesliga im Ausland nur 15 Prozent vom Inlandswert erzielt.
Der fehlende Wettbewerb an der Spitze, zahlreiche unattraktive Vereine für das Auslandspublikum, die beinahe vollkommene Abwesenheit von Superstars in der Bundesliga, der internationale Fokus auf die Champions League und die Premier League macht der deutschen Liga finanziell zu schaffen. "Die Premier League profitiert nun davon, dass sie schon in den 1990er-Jahren die ausländischen Märkte erschlossen hat", sagte im Februar Kieran Maguire, ein Fußballfinanzanalyst, der englischen "Times": "Die Premier League ist mit Abstand die populärste Liga der Welt."

Mit großen Ambitionen geht Frankfurt ins Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen. Und dann müssen die Eintracht-Fans mit anschauen, wie Bayer ihre Mannschaft zerpflückt. Innerhalb weniger Minuten ist die Partie entschieden. Während Leverkusen den FC Bayern jagt, muss die SGE sich schnell wieder fangen.