
Bayerische Wolfsverordnung ist nur "Wahlkampfthema"
n-tv
Seit Anfang Mai sollen in Bayern Wölfe schneller abgeschossen werden können. Doch seither hagelt es Kritik an der Verordnung. Umwelt- und Naturschützer werfen der Regierung eine plumpe Strategie vor.
München (dpa/lby) - Mit ihrem verschärften Umgang mit Wölfen schürt die bayerische Staatsregierung nach Ansicht des Bund Naturschutz (BN) bewusst Ängste und nutzt das Thema für den Landtagswahlkampf. Die neue Wolfsverordnung sei ein "Schnellschuss, der dem Wahlkampf geschuldet ist", aber keine Lösung des Problems, sagte der BN-Vorsitzende Richard Mergner. "Diese handwerklich schlecht gemachte Verordnung dient nur dazu, kurzzeitiges Lob und Wählerstimmen zu erhaschen." Dies sei "verantwortungslos".
Der Verband wolle "in den nächsten Tagen oder Wochen" seine Klage gegen die Wolfverordnung einreichen, betonte Rechtsanwältin Franziska Heß, die den BN vor dem Verwaltungsgericht München vertreten wird.
Nach deutschen und europäischen Recht ist der Wolf eigentlich streng geschützt. Die bayerische Staatsregierung führte jedoch zum 1. Mai eine neue Wolfsverordnung ein, die den Abschuss von Wölfen und Fischottern erleichtert. Diese Verordnung leide "an einer Vielzahl von rechtlichen Mängeln", sagte Heß. "Die strengen Anforderungen an die Tötung einer streng geschützten Art werden nicht nur unterlaufen, sondern es wird der weiträumige Abschuss zugelassen, und zwar auch für Exemplare, die kein auffälliges Verhalten gezeigt haben."

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.