Bayer Leverkusen geht sich selbst gehörig auf die Nerven
n-tv
Gegen Werder Bremen kommt Bayer Leverkusen nicht über ein Unentschieden hinaus. Kapitän Xhaka reagiert darauf ziemlich genervt. Er macht eine klare Problemstelle aus, die das Team daran hindere, oben mitzuspielen.
Granit Xhaka war arg angefressen. "Ich muss schauen, dass ich nichts Falsches sage", sagte Bayer Leverkusens Führungsspieler in den Katakomben des Weserstadions - und wurde dann doch deutlich: "So geht das nicht weiter. Wir kriegen pro Spiel zwei Gegentore, das reicht nicht, um oben mitzuspielen." Das 2:2 (1:0) bei Werder Bremen ging dem Mittelfeldmann auch mit etwas Abstand gehörig auf die Nerven. Abermals hatte sein Team einen sicher geglaubten Sieg hergeschenkt, abermals hatte Bayer dabei eklatante Abwehrschwächen entlarvt.
"Wir müssen mal schauen, wie wir es hinbekommen, dass wir keine Gegentore bekommen, weil das ja eigentlich unsere Stärke war", stellte der Schweizer fest. Und tatsächlich sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Abenteuerliche 15 Gegentore haben die Leverkusener nach acht Spieltagen bereits kassiert, in der vergangenen Saison waren es 24 - nach 34 Partien! Daher hat Bayer erst vier Ligasiege auf dem Konto.
"Zu soft" sei die Defensivarbeit seiner Mannen dieser Tage, klagte Trainer Xabi Alonso: "Wenn wir kompetitiv sein wollen, dann müssen wir bereit sein, uns aufzuopfern." Der doppelte Fehlpass von Innenverteidiger Edmond Tapsoba vor dem 1:1, er stand gegen Werder symbolisch für einen besorgniserregenden Schlendrian, der sich in der Bayer-Abwehr immer wieder einschleicht. Und so brachte sich der Meister trotz zweimaliger Führung selbst um den Dreier - und Stürmer Victor Boniface, der nur eine Woche nach seinem heftigen Autounfall schon wieder traf, um ein perfektes Blitz-Comeback.