
Bayer kürzt Aktionären die Dividende
n-tv
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer streicht die Dividende für die kommenden drei Jahre auf das gesetzliche Minimum zusammen. Der Schuldenstand des Konzerns und die hohen Zinsen werden dafür als Gründe angeführt. Und bald könnten größere Veränderungen in Leverkusen anstehen.
Auch unter dem finanziellen Druck milliardenschwerer US-Rechtsstreitigkeiten streicht Bayer die Dividende zusammen. Für drei Jahre soll nur das gesetzlich geforderte Minimum ausgeschüttet werden, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern kurz vor Börsenschluss mitteilte. Für 2023 ergäbe sich daraus eine Dividende von 0,11 Euro je Aktie, was auch der Hauptversammlung im April vorgeschlagen werden soll. Die Einschnitte stünden im Zusammenhang mit dem Schuldenstand, den hohen Zinsen und einer angespannten Situation beim freien Finanzmittelfluss.
"Unsere Schulden zu senken und unsere Flexibilität zu steigern, gehört zu unseren Top-Prioritäten", sagte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Bill Anderson laut Mitteilung. Dabei helfen solle die neue Ausschüttungspolitik, in die auch Anregungen von Investoren eingeflossen seien. Der Bayer-Aktienkurs schwankte zunächst stark, ging dann aber mit einem Plus von gut einem Prozent aus dem Handel und damit etwas über der Notierung vor der Mitteilung.
Bayer ist aktuell in einer schwierigen Lage. Die Klagewelle in den USA wegen angeblicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter beschäftigt das Unternehmen seit Jahren und hat schon Milliarden verschlungen. Analysten sehen zudem große finanzielle Risiken durch PCB-Klagen in den USA, ein schon seit Jahrzehnten verbotenes Umweltgift.
