Bayer-Chef will Glyphosat durch anderes Mittel ersetzen
n-tv
Seit 2018 belasten Rechtsstreitigkeiten rund um den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat den Bayer-Konzern. Bis heute ist es dem Chemieriesen nicht gelungen, unter die Problematik einen Schlussstrich zu ziehen. Jetzt geht das Unternehmen einen neuen Weg.
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer arbeitet an einer Alternative zum umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat. "Wir testen diese neue Substanz schon an echten Pflanzen", sagte der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Unser Ziel ist, das neue Produkt 2028, also bereits in vier Jahren, auf den Markt zu bringen." Es handele sich um die erste bahnbrechende Innovation auf diesem Gebiet seit 30 Jahren, so Anderson.
Glyphosat wurde vom amerikanischen Agrarchemieunternehmen Monsanto entwickelt, das von Bayer 2018 für mehr als 60 Milliarden Dollar übernommen wurde. Seither belasten teure Rechtsstreitigkeiten den Konzern aus Leverkusen. In den USA sieht sich Bayer Zehntausenden Schadenersatzklagen wegen angeblicher Gesundheitsschäden nach dem Gebrauch von Glyphosat gegenüber.
Mit Blick auf die Rechtsstreitigkeiten in den USA sollen "neue Ansätze inner- und außerhalb der Gerichtssäle" verfolgt werden, um rechtliche Risiken und die damit verbundenen Unsicherheiten zu reduzieren, hatte Bayer am vergangenen Dienstag mitgeteilt. Anleger kritisieren schon lange, dass es dem Konzern bisher nicht gelang, unter die Glyphosat-Problematik einen Schlussstrich zu ziehen.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.