Baumgart "angepisst" von Pfiffen gegen Team
n-tv
Unter Kult-Trainer Steffen Baumgart ist in Köln in den letzten Wochen Euphorie ausgebrochen. Guter Fußball, dazu noch erfolgreich. Schon blühen am Rhein die wildesten Europapokalträume. Beim 2:2 gegen Union Berlin kippt die Stimmung erstmals bedrohlich. Der Mann mit der Schiebermütze ist sauer.
Steffen Baumgart verstand die Welt nicht mehr. Und er wählte auch in der Enttäuschung authentische und deutliche Worte. "Angepisst" sei er über die Pfiffe der Fans beim 2:2 gegen den 1. FC Union Berlin. Das Verhalten vieler Anhänger habe ihn "gestört" und "geärgert". Es sei sogar "bedenklich". Der nach kürzester Zeit hymnisch verehrte Trainer spürt nun die Nachteile des von ihm ausgelösten Hypes rund um den FC: Eine gestiegene Erwartungshaltung an die im Vorjahr erst in der Relegation gerettete und kaum verstärkte Mannschaft. Eine Erwartungshaltung, in der die "Europapokal"-Gesänge zwar ein gutes Stück weit ironisch sind, ein 1:2-Rückstand gegen Europacup-Teilnehmer Union aber schwer akzeptabel.
Baumgart nahm die neuen Töne und die Kritik an seiner Mannschaft offenbar persönlich. "Wir haben einen Weg zu gehen und müssen uns entwickeln. Sie können das auch", sagte der 49-Jährige und scheut augenscheinlich auch keinen Konflikt mit den eigenen Fans. Worte, die sich nur ein Trainer seines Standings herausnehmen darf. Und so erntete er in den sozialen Netzwerken tatsächlich auch überwiegend positive Reaktionen auf seinen Vorstoß.