
Baugewerbe findet Lindners Entlastungspläne zu lasch
n-tv
Der Wohnungsbau kommt in Deutschland nicht voran. Finanzminister Lindner will das Gewerbe mit steuerpolitischen Maßnahmen zwar entlasten. Der Branchenverband ist allerdings enttäuscht, er hatte sich viel mehr erhofft.
Das Deutsche Baugewerbe hat eine zügige Umsetzung des von der Bundesregierung geplanten sogenannten Wachstumschancengesetzes gefordert. "Impulse für Investitionen und Wachstum werden dringend benötigt", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands ZDB, Felix Pakleppa in Berlin. Mit den richtigen Anreizen könne verhindert werden, dass sich der Nachfragerückgang auf die Beschäftigung auswirke.
"Die Situation am Wohnungsmarkt ist festgefahren. Seit einem Jahr schon ist die Nachfrage im Wohnungsbau im Sinkflug", führte Pakleppa aus. Allein im Mai seien die Baugenehmigungen und die Auftragseingänge real um ein Drittel zurückgegangen. Das Baugewerbe begrüße daher "ausdrücklich den Vorstoß des Bauministeriums im Wachstumschancengesetz, eine degressive Abschreibung für den Wohnungsbau zu verankern".
Demnach sollen im Jahr der Fertigstellung eines Gebäudes und in den darauffolgenden drei Jahren jeweils sieben Prozent der Baukosten abgeschrieben werden können. Nach der aktuellen Regelung sind es drei Prozent. Die sogenannte degressive AfA (Absetzung für Abnutzung) würde dann in den darauffolgenden vier Jahren noch einmal eine Abschreibung von jeweils fünf Prozent ermöglichen.