
Bauernpräsident: "Wir freuen uns über jeden Regen"
n-tv
Potsdam (dpa/bb) - Der Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, Henrik Wendorff, erwartet in diesem Jahr nach einer ersten Einschätzung eine unterdurchschnittliche Getreideernte. "Wir hatten im März Null Niederschlag. Einen Monat ohne Regen, das habe ich noch nicht erlebt. Die Bestände waren gut entwickelt aus dem Winter herausgekommen. Und dann kam der März ohne Regen und mit viel Wind. Der April und Mai waren auch nicht regenreich. Das wird Spuren hinterlassen", sagte Wendorff der "Märkischen Oderzeitung" (Print/Samstag). Er schätze, dass es eine unterdurchschnittliche Ernte geben werde - "so wie in den zurückliegenden Jahren".
Zur Erntezeit hoffe er zwar auf trockene Tage. "Aber wir freuen uns inzwischen über jeden Regen, egal, wann er fällt. Wir nehmen jeden Tropfen. Auch wenn er manchmal in den Arbeitsabläufen stört", sagte Wendorff der Zeitung.
Der Landesbauernverband hatte im Juni mitgeteilt, er rechne damit, dass in diesem Jahr die 2,5 Millionen Tonnen Getreideernte des vergangenen Jahres bei weitem nicht erreicht werden.
Auf die Frage, welche Rolle angesichts der Trockenheit die Beregnung der Felder spiele, sagte Wendorff: "Wir haben auf nur etwa einem Prozent der gesamten Fläche des Landes die Möglichkeit, zu beregnen." Die Anlagen dafür seien vorhanden und auch die Wasserrechte. "Aber: Beregnung kostet Geld, für die Anschaffung der Technik, für ihren Betrieb." Zudem könnten nicht alle Kulturen beregnet werden, weil der Mehrertrag oft nicht die Kosten decke. "In der Regel werden Sonderkulturen beregnet wie die Kartoffel und das Feldgemüse. Das ist aber ein sehr geringer Anteil am Gesamtanbau im Land. Beregnung ist keine Lösung für alle Kulturen."