Bau von Flüssiggasterminal macht Probleme
n-tv
Derzeit hängt Deutschlands Energiesicherheit stark von russischen Gaslieferungen ab. Ein großes Terminal für Flüssiggas, das per Schiff beliefert werden kann, soll in Brunsbüttel entstehen und die Situation entlasten. Doch eine Fertigstellung des 450-Millionen-Projekts ist nicht in Sicht.
Der geplante Bau und Betrieb eines Terminals für Flüssigerdgas (LNG) im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel rücken weiter in die Ferne. Rund vier Jahre nach Präsentation des Vorhabens gibt es noch keinen Termin für eine endgültige Investitionsentscheidung, wie eine Sprecherin des Projektträgers German LNG Terminal GmbH sagte. Es handele sich um eine sehr komplexe, kostenintensive und langfristige Investition. "In Zeiten der Corona-Pandemie ist es schwieriger denn je, verlässliche Aussagen zum exakten zeitlichen Projektverlauf zu tätigen, sodass wir davon wie bisher absehen."
Nach früheren Angaben ist das Projekt mit rund 450 Millionen Euro eine der bedeutendsten Industrieansiedlungen im Norden. Bislang gibt es in Deutschland kein Importterminal für flüssiges Erdgas. Die Abkürzung LNG steht für den englischen Begriff Liquified Natural Gas. German LNG hatte nach Gründung der Projektgesellschaft 2018 ursprünglich bereits für das Folgejahr eine verbindliche Entscheidung der Investoren in Aussicht gestellt. Dies wäre Voraussetzung dafür, dass die zuständige Landesbehörde in Kiel über den Antrag auf Planfeststellung entscheiden kann.
Der Antrag für die Errichtung eines Hafens und wasserseitige Anlagen war Ende Juni 2021 gestellt worden, German LNG hatte damals von einem "Meilenstein für das Projekt" gesprochen. Für die landseitige LNG-Lagerung ist zudem ein Verfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz nötig. Nach den Worten von Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz liegen allerdings "noch nicht alle Unterlagen richtig" vor. Daher heißt es in seinem Ministerium in Kiel, eine Genehmigung könnte aus heutiger Sicht frühestens im Herbst 2023 erfolgen. "Das wird ein langer Weg."
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