BASF stemmt sich gegen hohe Kosten - Jobabbau möglich
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Der Chemieriese BASF ist wie die gesamte Branche massiv von den hohen Energiekosten betroffen. Der DAX-Konzern zieht nun die Reißleine und will jährlich eine halbe Milliarden Euro einsparen. Dazu beitragen sollen auch Stellenstreichungen.
Der Chemieriese BASF zückt nach einem Ergebniseinbruch im dritten Quartal und roten Zahlen in Deutschland den Rotstift. Außerhalb der Produktion sollen jährlich 500 Millionen Euro eingespart werden, wie der Konzern ankündigte. Dabei sind auch Stellenstreichungen vorgesehen, über deren möglichen Umfang machte BASF allerdings keine Angaben. "Wir befinden uns in einem frühen Planungsstadium", sagte ein Sprecher. Sowohl Unternehmens-, Service- und Forschungsbereiche als auch das Corporate Center, die zentrale Unternehmenssteuerungseinheit, sollen gestrafft werden. Dabei liegt der Fokus des Programms, das in den beiden kommenden Jahren umgesetzt werden soll, auf Europa und insbesondere Deutschland.
Am Unternehmenssitz in Ludwigshafen beschäftigt das Unternehmen rund 39.000 seiner insgesamt 110.700 Mitarbeiter. Betriebsbedingte Kündigungen sind dort laut der laufenden Standortvereinbarung bis Ende 2025 ausgeschlossen. BASF kündigte Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen an. Wir werden den Prozess kritisch begleiten", sagte Betriebsratschef Sinischa Horvat. "Wenn Stellen wegfallen, muss auch die entsprechende Arbeit wegfallen. Diese darf nicht auf noch mehr Schultern verteilt werden." Beim vorhergehenden Sparprogramm, das bis Ende 2021 lief, hatte BASF weltweit mehr als 6000 Stellen gestrichen.
BASF leidet unter den gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten, die den Konzern als größten industriellen Gasverbraucher in Deutschland zunehmend unter Druck setzen. Insgesamt ist die chemisch-pharmazeutische Industrie mit einem Anteil von 15 Prozent am Gesamtverbrauch der größte Gasverbraucher hierzulande. Sie befindet sich derzeit mitten in Tarifverhandlungen, die am 16. Oktober in der dritten Runde weitergehen sollen.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.