
BASF prüft wohl Unternehmensverkäufe
n-tv
Der Chemieriese BASF bekommt die Konjunkturflaute massiv zu spüren. Offenbar will der scheidende Konzernchef seinem noch unbekannten Nachfolger aber ein aufgeräumtes Unternehmen übergeben. Einem Bericht zufolge stehen Geschäftsteile im Milliardenwert im Schaufenster.
Der Chemieriese BASF steht mit dem Wechsel an der Führungsspitze und angesichts schleppend laufender Geschäfte vor einem größeren Verkaufsprogramm. Der noch amtierende Vorstandschef Martin Brudermüller treibe sieben Monate vor seinem Ausscheiden den Verkauf von Konzernteilen im Volumen von bis zu zehn Milliarden Euro voran, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unternehmens- und Finanzkreise. Ein BASF-Sprecher erklärte, dass man sich zu einzelnen Details bezüglich Marktgerüchten und Spekulationen nicht äußere.
Demnach geht es um vier Bereiche. Einerseits die Öl- und Gasfördertochter Wintershall Dea - eine Trennung ist hier bereits seit mehreren Jahren geplant. Interessenten seien unter anderem der französische Ölkonzern Totalenergies und der norwegische Förderer Equinor. Auch ein Staatsfonds aus Abu Dhabi gehöre zum Interessentenkreis. BASF hält rund 73 Prozent an der Firma. Weitere Verkaufskandidaten sollen das Katalysatorengeschäft für Verbrennerautos, Teile der Sparte mit Lacken und Beschichtungen (Coatings) sowie einzelne Werke im Geschäft mit Nahrungszusätzen sein.
Brudermüller wolle einem Nachfolger ein aufgeräumtes Portfolio hinterlassen, so die Zeitung weiter. Der Manager wird den Vorstandsvorsitz nach der Hauptversammlung Ende April 2024 abgeben. Mitte Mai soll er dann den Aufsichtsratsvorsitz von Mercedes-Benz übernehmen. Bis Dezember soll dem Bericht zufolge über die Nachfolge an der Konzernspitze entschieden werden. Favorit sei Asien-Vorstand und Brudermüller-Vertrauter Markus Kamieth. Aber auch Technologie-Vorständin Melanie Maas-Brunner könne sich Chancen ausrechnen.