
Barley und Strack-Zimmermann nehmen Kurs auf Europa
n-tv
Mit mehr als 98 beziehungsweise 90 Prozent der Stimmen wählen SPD und FDP ihre Spitzenkandidatinnen für die Europawahl. Beide Parteien, die sich derzeit im Umfragetief befinden, betonen die Wichtigkeit der Wahl und warnen vor populistischen Parteien.
SPD und FDP gehen mit zwei profilierten Politikerinnen in die Europawahl im Juni. Für die deutschen Sozialdemokraten tritt die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Katarina Barley, als Spitzenkandidatin an. Sie erhielt bei der Delegiertenkonferenz in Berlin 98,66 Prozent der Stimmen. Die FDP wählte beim Europaparteitag am selben Tag ihre Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann mit 90 Prozent an die Spitze.
Die Wahlvorbereitungen werden begleitet von Befürchtungen, dass Parteien am rechten Rand und Populisten bei der Wahl an Zuspruch gewinnen könnten. Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD sagte, er setze auf ein "klares Votum gegen rechts". Die Europawahl sei eine Chance, das zu tun, "indem man demokratische Parteien und nicht die rechten wählt". Der beste Weg, ein Zeichen zu setzen, sei es, mit der SPD die älteste demokratische Partei zu wählen, so Scholz.
FDP-Chef Christian Lindner warnte derweil eindringlich davor, die Europawahl zu einem Denkzettel für die etablierten Parteien zu machen und die AfD zu wählen. "Am 9. Juni geht es um viel. Es ist keine Protest-, sondern eine Gestaltungswahl am 9. Juni», sagte er. Die AfD sei eine Gefahr für bürgerliche Werte und für die Demokratie. Sie wolle aus der Europäischen Union einen "Steinbruch" machen. "Das Programm der AfD würde Deutschland wirtschaftlich ruinieren. Und deshalb darf dieses Programm auf keinen Fall umgesetzt werden."