
Barcelona-Updates befeuern Vettel und Mercedes
RTL
Erleben wir das Comeback von Mercedes und Aston Martin? So lief das 2. Freie Training zum Spanien-GP.
Erleben wir das Comeback von Mercedes und Aston Martin? Im 2. Training zum Großen Preis von Spanien verbesserten sich beide Teams mit neuen Teilen an den Rennern deutlich und setzten erste Ausrufezeichen vor dem Spanien-GP. Die Tages-Bestzeit in der spanischen Hitze aber ging erneut an die Scuderia Ferrari.
Sebastian Vettel an der Spitze. Ein ungewohntes Bild mittlerweile. Es hielt auch nur einige Minütchen mitten der zweiten Session, als der Deutsche als einer der Ersten auf weichen Reifen eine Quali-Simulationsrunde drehte. Doch dann folgten Ferrari, Red Bull und Mercedes auf Rot – so purzelte Vettel noch auf Rang acht runter. Immerhin Platz acht. Ein Achtungserfolg.
Währenddessen raste Ferrari-Pilot Charles Leclerc in 1:19,670 zur schnellsten Zeit des Tages auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Schon das erste Training am Freitag hatte Ferrari klar dominiert. WM-Leader Leclerc siegte auch am frühen Abend vor dem Mercedes-Duo George Russell und Lewis Hamilton, erst danach reihten sich Lokalmatador Carlos Sainz (Ferrari) und Max Verstappen (Red Bull) ein. Verstappen-Wingman Sergio Perez landete hinter Altmeister Fernando Alonso nur auf dem siebten Platz.
Das große Tuschel-Thema im Paddock aber: Das neue Copy-Gate ums Vettel-Team Aston Martin. Der runderneuerte AMR22 sieht dem RB18 der Bullen verdächtig ähnlich. Das schmeckt dem Team des Weltmeisters Max Verstappen gar nicht. Team-Berater Helmut Marko erhob schwere Vorwürfe. "Wir werden der Sache bis ins Detail nachgehen", sagte Marko bei Sky: "Man muss jetzt klären, wie es zu dieser unglaublichen Kopie gekommen ist." Zwar sei Kopieren im Ansatz nicht verboten, so Marko, aber: "Es gibt Evidenzen, dass Daten runtergeladen wurden." Ein schwerer Vorwurf. Vom Weltverband FIA gab es indes grünes Licht für den grünen Red Bull. Die Upgrades und Anpassungen seien legal, hieß es vom Verband.
"Es gibt immer Ähnlichkeiten zwischen den Autos. Wir haben uns von Anfang an die Möglichkeit vorbehalten, das Auto anders zu gestalten", sagte Vettel nach dem Training bei Sky. Schon im Winter habe man beide Konzepte im Kopf gehabt "Sonst kann man das gar nicht machen. Das Türchen haben wir uns offen gehalten."
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Mit den massiven Updates landete Vettel in der Top 10, Stallrivale Lance Stroll wurde 13.. Auch Mercedes reiste mit einem größeren Upgrade-Paket, unter anderem neuem Unterboden, ans Mittelmeer. Die Silberpfeile scheinen einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Das Duo George Russell und Lewis Hamilton rückte näher an die Spitzengruppe heran, machte sich gar in der Top 3 breit. Russell belegte nur einem Zehntel Rückstand Rang zwei, Hamilton folgte knapp dahinter.
Doch wir erinnern uns: Schon in Miami zeigte sich Mercedes am Freitag stark, Russell gewann sogar das Training. Im Rennen aber wurden die Mercedes-Hoffnungen dann wieder ernüchtert. Ob es eine echte Kehrtwende oder nur ein Strohfeuer ist – das wird sich erst im Laufe des Wochenendes zeigen. Das sieht auch Teamchef Toto Wolff so. "In Miami waren wir am Freitag auch stark. Für einen Freitag war es solide. Ich glaube, wir haben mehr Motor gehabt als Red Bull und Ferrari. Aber wir sind vielleicht nicht mehr so weit weg", sagte der Österreicher. "Wir müssen schauen, wenn sich das Grip-Level aufbaut und alle den Motor aufdrehen und es zur Sache geht, wie dann das Bouncing bei uns aussieht." Am Freitag blieben die Silberpfeile von der nervigen Hoppelei verschont.