
Banken stecken 1,5 Billionen Dollar in Kohle
n-tv
Der Kohlesektor ist für fast die Hälfte aller globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. In den vergangenen drei Jahren haben Banken trotzdem Unsummen in Unternehmen, die im Bergbau, Handel oder Transport von Kohle tätig sind, gepumpt. Die weltweit größten Kreditgeber kommen aus Japan.
Trotz der Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel haben Banken in den vergangenen drei Jahren einer Studie zufolge weltweit über 1,5 Billionen Dollar an Finanzierungen in die Kohleindustrie fließen lassen. Von Januar 2019 bis November 2021 vergaben Geldhäuser Kredite über 363 Milliarden Dollar an die globale Kohlebranche und übten für sie Underwriting-Mandate bei Platzierungen über 1,2 Billionen Dollar aus, wie eine vorgestellte Untersuchung der Umweltorganisation Urgewald ergab.
Im Blickpunkt der Studie standen Finanzierungen für Unternehmen, die im Kohle-Bergbau, im Kohle-Handel, im Transport oder in der Nutzung von Kohle tätig sind. Die Verringerung des Kohleverbrauchs ist ein zentraler Bestandteil der globalen Anstrengungen, klimaerwärmende Treibhausgase zu reduzieren und die Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts auf netto Null zu senken. Weltweit haben sich Regierungen, Unternehmen und Finanzinstitute dazu verpflichtet, entsprechende Schritte zu ergreifen.
Der Kohlesektor ist für annähernd die Hälfte aller globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. "Finanzinstitute argumentieren gerne, dass sie der Branche bei der Transformation beistehen wollen", erklärte Katrin Ganswindt, Leiterin Finanzresearch bei Urgewald. Aber die Realität sei, dass nahezu keines der Kohleunternehmen einen sinnvollen Transformationspfad beschreite. "Sie haben ja auch keinen Anreiz sich zu ändern, wenn die Finanzbranche sie weiterhin mit Blankochecks unterstützt." Insgesamt sind der Studie zufolge Geldhäuser aus den sechs Ländern China, USA, Japan, Indien, Großbritannien und Kanada zusammen für 86 Prozent der gesamten Bankenfinanzierung für die Kohlebranche verantwortlich.
