Bande soll Bundeswehr-Depots bestohlen haben
n-tv
Eine Gruppe von insgesamt zehn Beschuldigten soll Bundeswehr-Einrichtungen ausgeraubt und Waffen gestohlen haben. Vier davon sind laut Staatsanwaltschaft aktive Soldaten, zwei sitzen bereits in U-Haft. Ob die Ausrüstung womöglich für den Krieg in der Ukraine bestimmt war, ist unklar.
Ein Richter hat nach umfangreichen Ermittlungen wegen Einbrüchen und möglicher Waffendiebstähle bei der Bundeswehr Haftbefehl gegen zwei Festgenommene erlassen. Insgesamt werde gegen zehn Beschuldigte - darunter vier im aktiven Dienst bei der Bundeswehr - ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Bandendiebstahls geführt, teilte die Staatsanwaltschaft Kiel mit. Bei der Durchsuchung eines Wohnhauses im schleswig-holsteinischen Itzehoe waren am Sonntag Waffen gefunden worden.
Den Beschuldigten werde vorgeworfen, seit Anfang dieses Jahres wiederholt und in wechselnder Beteiligung in Einrichtungen der Bundeswehr eingebrochen zu sein, um dort Ausrüstungsgegenstände für sich oder Dritte zu entwenden beziehungsweise dazu Hilfe geleistet zu haben, hieß es in der Mitteilung weiter. "Nachdem die Verdächtigen ermittelt werden konnten und die Begehung einer weiteren Tat im Raume stand, konnten in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 2022 zwei Beschuldigte durch Einsatzkräfte der Landespolizei in Eckernförde festgenommen und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel dem Haftrichter vorgeführt werden", teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Dieser ordnete demnach Untersuchungshaft an und erließ Durchsuchungsbeschlüsse an acht Objekten in Baden-Württemberg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Es seien umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden, die derzeit noch gesichtet und ausgewertet werden. In Itzehoe wurden demnach mehrere Lang- und Kurzwaffen, Munition sowie explosionsgefährliche Stoffe festgestellt, weshalb das dortige Gebäude evakuiert werden musste und der Kampfmittelräumdienst hinzugezogen wurde. "Die sichergestellten Waffen, Munition und Explosivmittel werden derzeit durch das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein begutachtet und soweit möglich die Herkunft ermittelt", so die Staatsanwaltschaft.
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