Baldauf wirbt für verpflichtendes Dienstjahr für junge Leute
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - In der Debatte um ein verpflichtendes Dienstjahr für junge Menschen hat der rheinland-pfälzische CDU-Landeschef Christian Baldauf an den Bundesparteitagsbeschluss seiner Partei von 2022 erinnert. "Schon im vergangenen Jahr habe ich dafür geworben, und die CDU hat dies auf ihrem letzten Parteitag auch beschlossen", sagte Baldauf der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Ich bin sicher, dass ein verpflichtendes Dienstjahr ein Gewinn für alle wäre: für den Staat, für unsere sozialen Organisationen und für den Einzelnen."
"Unsere Gesellschaft steht vor großen Veränderungen. Wir brauchen eine neue Idee von dem, was Staatlichkeit ausmacht", sagte Baldauf, der noch bis zum 22. März auch CDU-Landtagsfraktionschef ist. "Für mich gehören dazu Miteinander und gegenseitiges Verständnis, Toleranz und Offenheit für andere Meinungen oder Lebensweisen", betonte Baldauf. "Das ist, was unsere Gesellschaft in schwierigen und unsicheren Zeiten zusammenhält."
Junge Menschen, die sich vielfach gern engagieren wollten, könnten sich für den sozialen oder den ökologischen Bereich entscheiden – oder eben auch für einen Dienst bei der Bundeswehr. "Ein verpflichtendes Dienstjahr würde - und darin liegt eine große Chance - auch diejenigen erreichen, die einem Dienst für die Gemeinschaft eher fernstehen", warb Baldauf.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht gute Argumente für eine allgemeine Dienstpflicht zur Stärkung von Katastrophenschutz, Bundeswehr und Rettungsdiensten. "Sie könnte vor Augen führen, wie wichtig diese Einrichtungen für das Funktionieren unserer Gesellschaft sind", hatte der SPD-Politiker gesagt. Die FDP hat verfassungsrechtliche Bedenken. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte im Sommer eine Debatte über ein soziales Pflichtjahr angestoßen und dafür viel Kritik geerntet.