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Bahrain: Leclerc klaut Weltmeister Verstappen die Auftakt-Pole
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Hochspannung bis zur letzten Sekunde und einige Überraschungen – das erste Qualifyng der neuen Formel-1-Saison in Bahrain bot beste Motorsportunterhalten. ...
Hochspannung bis zur letzten Sekunde und einige Überraschungen – das erste Qualifyng der neuen Formel-1-Saison in Bahrain bot beste Motorsportunterhaltung. Überraschung 1: Nicht Top-Favorit Max Verstappen sicherte sich die erste Pole Position der neuen F1-Ära, sondern ein Ferrari-Pilot. Im gleißenden Flutlicht des Bahrain International Circuit schnappt Charles Leclerc dem Weltmeister Startplatz 1 weg. Überraschung 2 und 3: Ein Haas-Pilot und ein Alfa-Fahrer startet beim Wüsten-GP aus den Top 10.
"Yeah, Baby. Ich wusste, dass das in dem Auto steckt", funkte Leclerc nach seiner letzten schnellen Runde in die Ferrari-Box. In 1:30,558 Minuten war Leclerc mit seinem roten Renner durch die Wüstennacht geflogen – 0,123 Sekunden schneller als Verstappen. Der Niederländer hatte zuvor in allen Trainingseinheiten knapp vor dem Monegassen gelegen und zwei der drei Sessions gewonnen.
Doch als es darauf ankam, war Leclerc die entscheidenden Zehntel besser. "Ich war nicht immer ganz zufrieden. Dann habe ich aber die Runde hingekommen in Q3", sagte der 24-Jährige. "Es fühlt sich gut an, die letzten zwei Jahre waren schwierig fürs Team." Die Rote-Auferstehung komplettierte Teamkollege Carlos Sainz als Dritter vor Segio Perez im zweiten Red Bull.
Mercedes-Mann Lewis Hamilton dagegen konnte nicht in den Kampf an der Spitze eingreifen. Zwar gelang es dem Rekordchampion seinen Rückstand aus dem Freitagstraining (rund 1,2 Sekunden) fast zu halbieren – doch am Enden war der erfolgsverwöhnte Brite immer noch fast sieben Zehntel zu langsam. Das reichte nur zu Platz 5. Dahinter sortierte sich Valtteri Bottas ein – auch das ein Überraschung, denn Hamiltons ehemaliger Teamkollege fährt in dieser Saison einen Alfa Romeo. Mit dem war der Finne nur vier Zehntel langsamer als der Silberpfeil-Pilot.
Eine Riesenüberraschung gelang auch Formel-1-Rückkehrer Kevin Magnussen im Haas – in der vergangenen Saison noch der langsamste Auto im Feld. Doch das US-Team scheint die radikalen Regeländerungen der neuen Formel-1-Ära genutzt zu haben: Magnussen sicherte sich Platz 7 – noch vor Alpine-Mann Fernando Alonso und Mercedes-Neuling George Russell.
Für Mick Schumacher war im zweiten Haas dagegen schon in Q2 Schluss – ein Fahrfehler auf der letzten schnellen Runde kostete Schumi junior möglicherweise den ersten Einzug in einer Qualifying-Finale, drei Zehntel fehlten am Ende für den Sprung in die Top 10. Wurmen dürfte den 22-Jährigen aber auch die halbe Sekunde Verspätung im Vergleich zu seinem neuen Teamkollegen. In seiner vergangenen Rookie-Saison hatte Schumacher seinen Stallgefährten Nikita Mazepin meist souverän im Griff.
Für Aston-Martin-Ersatzpilot Nico Hülkenberg war das Qualifying noch früher beendet. 17 Monate nach seinem letzten Renneinsatz beim Grand Prix auf dem Nürburgring verpasste der Edeljoker als 17. den Einzug in Q2 um die Winzigkeit von 51 Tausendstel. Trotzdem zog Hülkenberg eine positive Bilanz: "Ich bin zufrieden mit meinen Runden. Ohne Vorbereitung zu sehen, was geht, alles herauszuquetschen aus dem Auto", sagte der "Hulk". "Ich habe alles herausgeholt, was ging."
Tatsächlich war Stammpilot Lance Stroll sogar noch langsamer, landete nur auf dem vorletzten Platz. Fast drei Zehntel nahm Hülkenberg Stroll auf dem 5,412 Kilometer lange Wüstenparcours ab – wenig schmeichelhaft für den Kanadier. Dessen angestammten Teamkollegen Sebastian Vettel dürfte in der Corona-Quarantäne in der Schweiz eine ganz andere Sachen Kopfschmerzen bereiten: Die fehlende Konkurrenzfähigkeit seines Dienstwagens. (wwi)